Südmarokko

Auf den Spuren von  Friedich Glauser besuchen wir Gourrama. Die alte Garnison, wo die Legionäre untergebracht waren, existiert zwar noch,  ein bisschen verfallen und wird heute nicht mehr genutzt. 

Der sogenannte Legionärstunnel, der ins Ziz Tal führt wurde von deutschen Kriegsgefangenen gebaut und heisst heute auf arabisch Tunnel Zaabal. Nach der Durchfahrt erblicken wir das schöne Tal mit Palmengärten entlang des Oued, der auch noch etwas Wasser führt. Wir übernachten auf dem schönen Camping Tissirt inmitten von Palmen. 

Der Erg Chebbi ist das bekannteste marokkanische Dünengebiet und zieht alle Jahre Tausende von Touristen an, aber im Januar ist relativ wenig los. «Per Zufall» entdeckt uns ein Fahrlehrer und preist seine jahrelange Erfahrung als Fahrer/Führer und Instruktor fürs Dünengelände an. Wir entscheiden uns für ein Fahrtraining in den Dünen, ein weiser Entschluss wie sich herausstellt. Denn es ist nicht so einfach wie es aussieht. Hans folgt Lahcen, der mit Schwung über zuerst kleine, dann immer grössere Dünen fegt und schon bald stecken wir im Sand fest…Lahcen zeigt uns wie wir uns befreien können. Dank seiner Tricks und Tipps geht’s flott weiter und der IVECO entpuppt sich als wahrer Wüstenfuchs. Insgesamt  ein lehrreicher und lustiger Tag.

Wir bleiben noch 2 Tage in Hassi Labied einem kleinen Ort direkt am Erg Chebbi und wandern durch die Dünen. Wir kaufen ein und lernen dank einem sehr netten deutschen Ehepaar das Dorf kennen. Von aussen ist die Bäckerei der Association des femmes so unscheinbar, dass wir diese ohne entsprechenden Hinweis nicht betreten hätten. Doch die Bisquits, die sie produzieren sind wunderbar! 

Während dreier Tage durchqueren wir die Wüste und sind froh über das gelernte Fahren im Sand und trotzdem passierts… Nach einem Copilot Fehler stecken wir in einer Kurve im Sand fest… wir schaufeln und lassen mehr Luft ab, nach 1 Stunde geht’s weiter auf der wiedergefunden Piste. Wir finden einen schönen Übernachtungsplatz hinter einer Düne, wo uns morgens nur die wilden Esel begrüssen. Die Piste führt uns nun durch ein endlos scheinendes Tal mit spärlicher, aber nicht minder interessanter Vegetation. Es ist durch schwarze Berge umrandet, was eine wunderschöne Kulisse ergibt. Die Bergkette muss anschliessend überquert  werden. Unser IVECO meistert  die sehr steinige und steile Passstrasse mit Bravour. Nach einer weiteren Nacht unter funkelndem Sternenhimmel erreichen wir am dritten Tag wiederum die Zivilisation in Zagora. Hier wollen alle etwas von uns: Führer, Boutiquebesitzer, Parkwächter, Bettler, Garagisten…. ein Riesenrummel, dem wir nach dem Einkaufen entfliehen. Wunderschön in einem Palmengarten befindet sich der gutausgestattete Camping Amezrou, wo wir uns einrichten. 

Das Einkaufen macht aber schon Spass und langsam wird uns auch der Gang zur Metzgerei immer vertrauter, obwohl wir sehr wählerisch bleiben und Innereien wie auch gebratene Dromedarköpfe verschmähen. Es gibt grosse Herden wilder Dromedare und diese beobachten wir gerne bei unserer Fahrt durch die Wüste.

Wir sind wieder pistentauglich und durchqueren nun die Wüste entlang des Erg Chegaga. Hans lenkt unseren IVECO mit sichtlichem Spass durch die Dünen wie ein Schiff. Wir übernachten inmitten der Dünen in einer Senke, wo sich unser Gefährt unsichtbar macht. Am nächsten Tag geht es entlang der Piste Paris –  Dakar auf über 200 km nach Tata. Wir sind stolz auf unsere Leistung, trotz gemütlicher Fahrt hat uns niemand überholt (absolut niemand unterwegs!).
Es gibt in der Nähe der algerischen Grenze mehrere Militärposten, wo wir jeweils halten und uns ausweisen müssen. Gelegentlich werden wir um Alkohol oder Zigaretten angefragt, die Postenwächter sind aber immer freundlich. Zigaretten haben wir dabei, aber Alkohol nicht.

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