Namibia, der Norden

Wie geplant kommen wir nach unserer Sommerpause am Thunersee zurück nach Namibia. Der IVECO ist in tadellosem Zustand. Wir haben einen Garagetermin in der IVECO Garage in Windhoek (Blackwater). Geplant ist der Wechsel eines fehlermeldenden ABS Sensors am Hinterrad, der bestellt werden musste. Der neue Sensor passt nicht, trotz korrekter Bestellnummer, was niemand versteht. Die Ursache des Defekts ist eine gebrochene Bremsfeder. Die Feder wird durch eine Occasionfeder ersetzt und die Halterung des Sensors zurechtgebogen – Reparatur à l’africaine – wunderbar, keine Fehlermeldung mehr!
Unsere erste Fahrt bringt uns zum Waterberg. In der privaten Game Reserve “Waterberg Wilderness” leben Breitmaulnashörner, die rund um die Uhr bewacht werden. Die “Nashornhirten” haben eine zwölf Stundenschicht und laufen den Tieren hinterher durch den Busch im riesigen Gelände bei grösster Hitze und im Stockdunklen, was für ein mutiger Job. Seit 3 Jahren ist die Überwachung lückenlos und seither wurde auch kein Nashorn mehr umgebracht. Es ist also ein enormer Aufwand nötig um diese Tiere am Leben zu erhalten, das Geld dafür generieren die Lodge und das Camp mit dem Besichtigungsangebot. Mit einem Guide sind wir mit einer Gruppe zu Fuss unterwegs, es ist nicht schwierig die Tiere aufzuspüren, da ihre Wildhüter per Funk den aktuellen Standort durchgeben können, auch sind die Tiere an Menschen in ihrer Nähe gewohnt.

Auf dem Weg in den Etosha Nationalpark besuchen wir den Cheetah Conservation Fund und übernachten anschliessend bei einer Krokodilfarm in Ojiwarongo. Gezüchtet werden die Tiere fürs Fleisch und das Leder. Im Alter von 4-5 Jahren werden sie geschlachtet, da passt die Grösse fürs Leder und der Fleischertrag ist optimal und die Qualität noch gut.
Entlang der Strasse, keine 5km vom Dorf weg, sehen wir einen Leoparden am Strassenrand sitzen. Unser Gefährt und das abrupte Abbremsen veranlasst ihn aber über die Strasse und den Zaun zu springen, bevor die Kamera gezückt werden kann.

Viele Mietautos, die meisten mit Dachzelt, tummeln sich im Etosha NP. Die sehr einfachen Campingplätze sind trotz teurem Preis praktisch ausgebucht. Die Strassen im Park sind hundsmiserabel, anders kann man es nicht ausdrücken und trotzdem lohnt sich für uns der Besuch. Wir machen tolle Tierbeobachtungen und haben grosses Katzenglück.

Kurz vor Halali hat ein Auto angehalten und wir sehen das grosse Rohr aus dem Fenster gucken, also nähern wir uns und sehen eine Cheetah unter einem Strauch liegen. Sie habe soeben einen Springbok gerissen teilen uns die anderen Beobachter mit. Sie ist erschöpft und beobachtet ihre Beute, die ca 50m weiter weg ist. Cheetahs sind sehr erfolgreiche (in 90%) Jäger, doch verlieren sie ihren Riss oft an Hyänen, Leoparden oder Löwen, denn nach der Jagd müssen sie sich zuerst während mind 30 Minuten erholen, bevor sie fressen können und in dieser Zeit riechen die anderen Karnivoren oft den Braten. Diesmal geht aber alles gut und effektiv nach ca 30min nähert sie sich behutsam ihrer Beute. Da sehen wir, dass es ein hochschwangeres Weibchen ist. Sie eröffnet die Bauchhöhle der Beute und beginnt zu fressen, immer wieder schaut sie um sich. Leoparden und Löwen bedeuten Lebensgefahr. Cheetahs fressen nur sehr frisches Fleisch und am liebsten die inneren Organe, somit nehmen sie genügend Flüssigkeit auf und brauchen kein Wasser. Am nächsten Tag sehen wir gleich nochmals zwei Geparden aus nächster Nähe!

Besuchte Camps: Urban Camp, Elisenheim, Waterberg Plateau Camping, Otjjwarango Crocodile Farm and Camp, Etosha Trading Post (praktisch und schön), Etosha NP Halali, Sachsenheim, Roys Rest Camp, Kaisosi River Lodge, Campsite Riverdance Lodge, Mahangu Safari Lodge, Namwi Island Lodge and Camp.

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