Sardinien, eine Insel mit grosser Vielfalt

Sardinien ist ein Segelparadies. Sardinien ist ein Traumland zum Wandern und Klettern. Sardinien besitzt zahlreiche, sehr schöne Badestrände. Auf Sardinien finden sich vielfältige Zeugnisse aus prähistorischer Zeit und der Bronze Periode. Sardinien begeistert mit kulinarischen Köstlichkeiten. Sardinien verspricht auch schöne offroad Strecken. Und von alledem möchten wir in den nächsten Wochen etwas mitnehmen.

Wir kommen in Porto Torres an, denn im April verkehren noch keine Schiffe von Genua nach Olbia und fahren der Küste entlang nach Osten. Die  kleine Küstenwanderung an der Costa Paradiso führt uns auf hohen Klippen vorbei an schroffen Felsen umgeben vom wild tosendem Meer bis unser Blick frei wird auf eine wunderbare ruhige Bucht der Spiaggia Li Cossi. Diesem Wechsel von wilder und unzugänglicher Natur zu lieblicher und ruhiger Landschaft begegnen wir immer wieder. Auch auf dem Capo Testa beeindrucken riesige Felsformationen und wild schäumendes Meer. Am nächsten Tag besuchen wir den sympatischen Ort Arzachena. Eine alljährlich wechselnde Kunstinstallation an der Treppe zur Kirche ist die Attraktion dieses Ortes. Die jetzige Gestaltung ist atemberaubend schön. 
Wir übernachten in der Marina dei Sardi und wechseln von 4 Rädern auf 2 Rümpfe. Wir verbringen eine wunderbare Segelwoche, praktisch en famille, an Bord der Vellamo. Danke Damian, Valentin, Regula, Armin und Hanno für diese unvergessliche Zeit.
Auf einer gut befahrbaren offroad Strecke über Littu Petrosus bis nach Tempio gelangen wir wieder an die Westküste. Nördlich von Porto Palmas finden wir einen sehr schönen Nachtplatz direkt auf den Klippen. Im April sind die meisten Campingplätze noch geschlossen und deswegen wird das Freistehen geduldet, an Orten wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Vom Capo Caccia aus machen wir eine etwas anstrengende Klippen-Wanderung zur Torre della Pegna. Danach tauchen wir ein in die Stadt mit spanischen Wurzeln: Alghero  Die alte, begehbare Stadtmauer umrundet die Altstadt und  eine Vielzahl von Restaurants laden ein, es ist ein kulinarisches Schlaraffenland. Im Restaurant Botteghina essen wir unvergleichlich gute Culurgiones und in der winzigen Osteria mandras lenta ein phänomenales Tintenfischgericht. 

Ein Abstecher ins Landesinnere bringt uns zur Kirche und zum Nuraghe San Sabrina, anschliessend zu den Menhiren von Tamuli. Die Dörfer und Städtchen sind meist steil am Hang gebaut mit Strässchen, die nicht IVECO tauglich sind, so dass wir stets ausserhalb auf Parkplatzsuche sind. Hans ist da oft sehr erfinderisch und wagt sich auf kleinste Felsvorsprünge, so dass ab und zu die alten Männer von ihren Barhockern aufstehen und uns anerkennend zunicken! Stets füllen wir unseren Wassertank an den Quellen mit Wasserhähnen rund um die Bergdörfer auf- da gibt es hervorragendes Wasser – und jetzt im Frühling sprudelt es reichlich, also nehmen wir niemandem etwas weg.  Zurück an der Küste ist es Zeit wiedermal Golf zu spielen. Der Golfplatz Is Arenas hat richtig gute Fairways und Greens, die Infrastruktur des Clubhouse lässt aber sehr zu wünschen übrig, respektive ist praktisch nicht vorhanden. Wir sprechen kurz mit der Besitzerin. Sie beklagt den Rückgang der Kunden und somit das fehlende Geld für Investitionen. Wir übernachten auf dem Parkplatz, die fehlende Infrastruktur macht uns ja nichts aus. 
Sardinien ist auch eine Insel mit einer eindrücklichen Bergbaugeschichte. Vielerorts sind verlassene Minen anzutreffen, am eindrücklichsten fanden wir die verlassene und verfallene Ferien- und Schwimmanlage in Funtanazza, wo die Minenarbeiter sich etwas erholen und Ferien machen konnten. Die Zufahrt zur Anlage ist manchmal geschlossen, manchmal offen. Wir haben Glück die Barriere ist offen, wir übernachten auf dem Parkplatz etwas fernab von den Ruinen, geniessen ein Meerbad und einen schönen Sonnenuntergang. 

Im Süden und Osten verwöhnen uns viele noch menschenleere Badestrände. Die meisten Campings sind weiterhin zu und die Ferienanlagen noch komplett verwaist. Also geniessen wir das Freistehen und das ausgiebige Baden im Meer.
In Sardinien werden viele religiöse Feste gefeiert. In Pula sind wir gerade zur richtigen Zeit für die Abschlussfeierlichkeiten der mehrtägigen Sant’Efisio Prozession. Es ist eine der längsten Prozession von Sardinien (65km). 
2 Wanderungen haben wir noch vor: Von der Via Orientale Sardi (einer wunderschönen kurvigen Strasse oberhalb und entlang der Gorrupo Schlucht)  zweigen wir ab und eine offroad Piste führt bis an den Abstieg in die südliche Gorrupo-Schlucht. Der Wanderweg ist steil und lang, aber die Aussicht auf die Schlucht und das Gebirge entschädigt für die Mühsal. Auch auf der Wanderung auf den Monte Tiscali steckt einiges an Mühe drin, aber wiederum ist’s lohnenswert. 
2 Monate reichen bei Weitem nicht aus die vielen Perlen und Schätze dieser faszinierenden Insel zu entdecken, also sagen wir grazie e arrivederci.

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