South Island, the North

Nach nur 3 stündiger Überfahrt kommen wir im Hafen von Picton an. In der Touristeninformation können sie uns nicht richtig Auskunft geben zu unseren Fragen. Möchten wir doch nur Teile des Queen Charlotte Tracks abwandern, Teile mit dem Schiff zurücklegen und entlang des Kenepuru Drive in den DOC Camps im IVECO übernachten.  Wir brauchen einen Tag länger um uns zurechtzufinden und der sehr hilfsbereite Edward im Punga Cove Resort organisiert für uns eine 2 Tages Etappe mit Übernachten/Essen in der schönen Furneaux Lodge, denn zelten entlang des Tracks kommt für uns nicht in Frage. Den Rückweg machen wir dann bequem mit dem Schiff. Auch gibt uns Edward den Tip noch bis ganz ans Ende des Fjords zu fahren bis nach Titirangi. Nach 25km sehr kurviger und zum Teil steiler gravel road erwartet uns ein fantastischer Ausblick über die Bay von Titirangi. Die Strasse nach unten kann es mit der Lombard Street in San Francisco aufnehmen! In der Bucht liegt eine grosse Schafsfarm mit farmstay Möglichkeit. Wir sind sehr begeistert und bleiben 2 Tage in dieser völligen Abgeschiedenheit. Zahlreiche Wekas (ein weiterer endemischer flugunfähiger Vogel) spazieren übers Gelände und auch einige Tuis fliegen uns um die Ohren, sobald sie aber den Fotoapparat erblicken, sind sie weg! 

In Havelock sind wir zurück in der Zivilisation und campieren im Holiday Park bei Brigitte und Toni, sie kommen aus Südafrika und führen diesen Camping nun seit einem halben Jahr; es ist bisher der beste kommerzielle Camping, den wir besuchen. Alles ist blitzblank und gut im Schuss! Im Hafen von Havelock kommen die Tonnen von Grünlippenmuscheln, die in den riesigen Fjorden der Gegend kultiviert werden, an. Also auch der Ort, wo diese Delikatesse bereits zubereitet angeboten wird. Wir schmausen gleich mehrmals auswärts und können die „Mills Bay Bar“ sowie den „Mussel Pot“ wärmsten empfehlen. Viele der unzähligen Fjorde sind nur mit dem Boot zugänglich, aber nebst der Strasse nach Titirangi gibt es noch eine weitere Strasse, die über mehrere Berge bis an den French Pass (enge und etwas gefährliche Wasserstrasse zwischen Festland und der Insel D‘Urville) führt und genau dorthin wollen wir. Wir erleben phantastische Ausblicke über die grünen Berge und das blaue Meer. Unterwegs bleiben wir einen Tag in der Elaine Bay (DOC Camping), wo wir erstmals im Meer schwimmen, neben uns recht grosse Mantas! Am nächsten Tag rücken wir vor bis zum French Pass, ein winziger Ort mit Bootsanlegestelle, einigen Häusern und einem DOC Camp direkt am Strand. Abends sehen wir unweit der Küste ein paar Mal einen Wal auftauchen und auch eine Gruppe Delphine springen, was für ein Highlight! Auf dem Morgenspaziergang gelingt Hans nun endlich die lang ersehnte Fotographie eines Tuis, und weil er mittlerweile soviel Geduld aufbringt bei der Vogelfotographie glücken ihm auch Bilder der endemischen New Zealand Taube.

In Nelson und Motueka treffen wir auf deutlich mehr Touristengewusel, denn diese beiden Städtchen sind Ausgangspunkte für den bekannten Abel Tasman Nationalpark. Dieser erstreckt sich entlang einer abwechslungsreichen Fels- und Sandküste, bewachsen mit ursprünglichem Regenwald. Dort entlang verläuft in vier Tagesetappen der Abel Tasman Track, neben dem Tongariro und dem Milford Track sicher der bekannteste Great Walk Neuseelands und deshalb entsprechend bevölkert. Wir übernachten etwas abseits auf dem Tasman Kina Cliffs Golfplatz und haben den Parkplatz sowie auch den Golfplatz frühmorgens für uns alleine. Auf ungeteerter Strasse gehts dann weiter bis ans nördliche Ende des Parks und zwar an den langen Strand von Totoranui, wo wir uns wiederum auf einem wunderbaren DOC Camping Platz einrichten. Per Wassertaxi sausen wir am nächsten Tag durch die recht hohen Wellen und werden in einer Bay am Strand abgeladen und wandern eine gute Tagesetappe zurück nach Totoranui. In Awaroa kann die Bucht nur bei Ebbe  durchwatet werden: die Wanderschuhe baumeln am Rucksack und unsere Füsse tun sich etwas schwer mit dem Muscheln übersähten Meeresboden – die etwas besser informierten Wanderer haben Wasserschuhe dabei!

Über den Takaka Hill (800m ü M) führt der Highway in die Golden Bay und ans Cape Farewell, dem nördlichsten Teil der Südinsel. An der Spitze befindet sich eine 30km lange Sandbank, die nur mittels Tourbus bei Ebbe erkundet werden kann. Für Sportliche gibt es die Variante zu Fuss, einen 12 km langen Rundweg. Wir wählen letztere und gehen 4,5 km der Bay entlang, die Durchquerung der magischen Dünenwelt mit vielen Vögeln ist etwas abenteuerlich, da plötzlich ein See vor uns liegt und die Rückkehr entlang der offenen See bleibt ebenso abenteuerlich, kommt doch dicker Nebel auf und die Flut herein. Eine Pause vom Wandern haben wir nun verdient und so fahren wir zügig in Richtung Marlborough, dem grössten Weinanbaugebiet. Unterwegs werden wir aber daran erinnert, dass in Neuseeland vor allem Bier getrunken wird, durchqueren wir doch im Wairau Valley kilometerlange Hopfenplantagen. 
In Blenheim besuchen wir nach einem Tip von Regula ein von Franzosen geführtes Weingut (Clos Henri) und degustieren Pinot Noir und den köstlichen Sauvignon Blanc in einem originellen Interieur. Als Monsieur Henri vor ein paar Jahren erfuhr, dass  in der Umgebung eine kleine Kirche zu verkaufen sei, liess er diese kurzerhand auf einem Tieflader auf seine Domaine transportieren. 
Zwei Regentage geben Gelegenheit zu einem kleinen Shoppingbummel und zum Besuch des  WW I Airplane Museums in Blenheim.

Reader Comments

  1. Liebe Housi
    Sitze gerade bei der Nachtschicht und lese gespannt euren Blogg. Eure Fotos sind toll und am liebsten möchte man direkt selber los. Ich wünsche euch noch viel Freude in Neuseeland, lustiger weise ist meine Schwester jetzt auch dort und wohl nicht weit von euch entfernt (ist am 26.12 von der Nord-auf die Südinsel gereist)
    Ps. konntest du unser Survival Kit schon benutzen? soweit mir ist sollte da doch auch was zum angeln dabei gewesen sein 🙂

  2. Ihr Lieben
    Danke für euren spannenden Blog! Es ist schön auf diese Weise an euer Reise teilhaben zu können.
    Geniesst Neuseeland weiter hin und liebe Grüsse noch aus der Schweiz.
    Henriette
    P.S. An die wunderbaren Mussel Pots mag ich mich gut erinnern.

  3. We are reassured that you now are on the South Island, and are not in the immediate vicinity of White Island. Happy continued travels, —Christopher Robin

  4. Hey Housi und Sile, isch ja ganz ä suberi sach wo dir da machet!!! es fägt richtig öich ächli z verfouge, schöni biudli, gueti tegschte, me cha chli mit öich mitreise! ä gueti abwächslig zu üsem lemingedaasy u zu üsem üble wätter! witeerhin viu schöns u gueti erläbnis, tinu

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